11 Oct Stricken lernen für Anfänger: Meine Top 5 Tipps für den richtigen Einstieg!
“Man muss die Maschen stricken bevor sie fallen. “
In meinem vorletzten Beitrag habe ich dir meine top 7 Gründe aufgezählt, weshalb es sich lohnt mit dem Stricken anzufangen. Nun fragst du dich, wie du am besten beginnst? Welches Material du benötigst? Wie du die Stricknadeln korrekt hältst und die ersten Maschen richtig strickst? Eigentlich kannst du dir nämlich noch garnicht so recht vorstellen, wie aus einem Wollknäuel einmal eine Mütze werden soll. Don’t worry, denn Stricken lernen ist wesentlich einfacher, als du wahrscheinlich gerade noch denkst. Ich verrate dir heute meine Top 5 Tipps für Anfänger, die der den Einstieg in die Strickwelt erleichtern:
1. Die Auswahl des richtigen Strickprojekts
Als erstes Strickprojekt solltest du dich für ein Teil mit einem einfachen Muster und einer klaren Form entscheiden, wie beispielsweise einem Schal oder einer kleinen Decke. Von einem Pullover, der aus mehreren Teilen besteht oder gar einem ausgefallen Muster rate ich dir zu Beginn erstmal ab. Eines meiner absoluten Lieblingsprojekte für Anfänger ist tatsächlich der gute, alte Topflappen. Jaja, ich weiß. Klingt im ersten Moment nicht besonders spannend. Ich empfehle ihn dir aber dennoch und zwar aus gutem Grund: Ein Topflappen ist im Handumdrehen gestrickt und du hältst zeitnah ein fertiges Strickstück in den Händen. Du baust damit nicht nur Schritt für Schritt deine Strickfähigkeiten aus, sondern erlebst auch super schnell Erfolgserlebnisse. So kannst du Spaß und Freude an deinem neuen Hobby entwickeln und bleibst motiviert am Ball.
2. Die geeigneten Nadeln
Für dein erstes Strickprojekt solltest du dich auf jeden Fall für Stricknadeln entscheiden, die mindestens eine Nadelstärke von 5mm aufweisen. Für Anfänger sind dickere Nadeln schlicht und ergreifend leichter zu handhaben und können besser gegriffen werden. Stricknadeln gibt es aus den verschiedensten Materialien. Egal ob Holz, Bambus, Kunststoff oder Metall – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei! Ich persönlich lege dir Nadeln aus Holz oder Bambus ans Herz, denn hier rutschen die Maschen nicht so schnell von der Nadel wie bei anderen Materialien und das ist für dich als Strickanfänger definitiv von Vorteil. Mit der Zeit kannst du dich dann durch sämtliche Materialien stricken und dir deinen persönlichen Favoriten aussuchen.
3. Die passende Wolle
Die Nadel- und Wollauswahl geht beim Stricken Hand in Hand. Da ich dir ja bereits zu Stricknadeln mit einer Stärke von mindestens 5mm geraten habe, muss dementsprechend auch die Wolle ausgesucht werden. Oder vice versa: Du suchst dir eine Wolle aus, schaust auf die Banderole und kaufst dementsprechend die passenden Nadeln, aber dazu gleich noch mehr. Der Vorteil für dich als Strickanfänger mit einer dickeren Wolle zu arbeiten ist zum einen, dass sich diese leichter und schneller verstricken lässt, zum anderen, dass du Fehler in deinem Strickstück besser erkennen und korrigieren kannst. Ein Garn mit glatter Struktur, was nicht nicht allzu haarig ist, eignet sich zu Beginn besonders gut, da es sich besser aufribbeln lässt und nicht so schnell verknotet. Wenn du dich als erstes Projekt tatsächlich für den altbewährten Topflappen entschieden hast, dann achte bei der Auswahl der Wolle darauf, dass diese hitzebeständig ist. Hier empfiehlt sich eine reine Baumwolle. Von Synthetik-Garnen solltest du in diesem Fall besser Abstand nehmen.
4. Die Angaben auf der Banderole
Die Banderole, die um jedes Knäuel Wolle gewickelt ist gibt dir wichtige Auskünfte über das jeweilige Garn. Hier findest du zum Beispiel die genaue Zusammensetzung des Materials, Pflegehinweise, ob die Wolle waschmaschinentauglich ist, das Gewicht des Knäuels und die Lauflänge sowie Angaben zum Wollverbrauch. Besonders wichtig sind für dich die Angaben zur empfohlen Nadelstärke, denn jetzt kannst du die Wolle mit den passenden Nadeln kombinieren. Du solltest die Banderole aufbewahren oder ein Strickbuch anlegen, wo du dir alle wichtigen Eckdaten aufschreibst. Auf der Banderole findest du außerdem die Partiennummer. Mit dieser Nummer lassen sich Knäuele einer Färbung zuordnen. Bei jeder neuen Produktionscharge kann es nämlich zu kleinen Farbabweichungen kommen. Falls du im Laufe der Bearbeitung deines Projekts feststellst, dass du doch noch mehr Garn benötigst, kannst du durch diese Angabe ganz einfach die richtige Wolle nachbestellen.
5. Die Machenprobe
Bevor du mit deinem Strickprojekt beginnst solltest du immer eine Maschenprobe anfertigen. Damit stellst du sicher, dass dein Strickstück auch wirklich passt, bzw. am Ende über die gewünschten Maße verfügt. Denn, der Eine strickt lockerer, der Andere fester. Angaben zur Maschenprobe findest du ebenfalls auf der Banderole. Eine Maschenprobe gibt an, wieviele Maschen und Reihen (Länge x Höhe) auf 10cm (Viereck von10cm x10cm) der jeweiligen Wolle benötigt werden. Während sich die Angaben auf dem Garn selbst auf das Muster glatt rechts beziehen, bezieht sich die Maschenprobe in einer Strickanleitung auf das jeweils dargestellte Muster. Ich weiß, eine Maschenprobe anzufertigen kann nerven. Gerade jetzt wo du doch viel lieber sofort mit deinem neuen Strickprojekt beginnen würdest. Ich kann dir jedoch aus eigener Erfahrung sagen, dass sich das Anfertigen lohnt. Die Maschenprobe ist wichtiger Bestandteil einer guten Vorbereitung und im Nachhinein erspart sie dir viel Zeit.
Jetzt kann es doch eigentlich auch schon mit dem Stricken losgehen, oder? Wie du die ersten Maschen richtig anschlägst erkläre ich dir allerdings in einem anderen Beitrag.
Du möchtest Stricken lieber in Gesellschaft lernen? Wunderbar! Falls du dich im Raum Bremen befindest oder an einem Onlinekurs interessiert bist, dann schau doch mal auf einem meiner Events vorbei. Auf meinen Strickparties lernst du nämlich die Welt des Strickens kennen. Du bekommst nicht nur verschiedene Techniken rund um das Stricken an die Hand, sondern erschaffst unter meiner Anleitung auch deine ganz eigenen Unikate aus Wolle. Ich freue mich auf dich.
In diesem Sinne. Keep calm and cast on!
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